Kennen Sie Herzog Albrecht II von Sachsen Wittenberg, der zwischen 1320 und 1342 Bischof von Passau war? Dieser Bischof spielte für das Alte Bräuhaus eine wichtige Rolle. So erließ er für die Bäcker, Brauer und Metzger eine verbesserte Zunftordnung und bereitete somit den Weg für eine Brauerei am Kuhstein, die 1333 erstmals erwähnt wird und in deren historischen Gewölben Sie sich befinden. Der Volksmund erzählt, dass der hochwürdige Albert bis zu seinem Tode 1342 regelmäßig die Spezialitäten der Brauerei und der dazugehörigen Bräustube genoss.

Seinem besonders guten Draht nach oben verdankt das Bräuhaus wohl auch der Verschonung bei den beiden großen Stadtbränden 1662 und 1680. Beide Male kamen die Flammen über das Kloster Niedernburg nicht hinaus.

Die Brauerei wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrmals Ihren Besitzer. Richtungsweisend war die Übernahme 1873 durch den damals erst zwanzigjährigen Gastwirtsohn Franz Stockbauer, der das zur Brauerei gehörige Wirtshaus ausbaute. 1899 verlegte er den Braubetrieb auf den Spitzberg in den Westen Passaus. Die Gebäude in der Bräugasse wurden zur Mälzerei umfunktioniert. Nach dem 2. Weltkrieg betrieb Hans Bentscha in der Bräugasse 5 die Zuckerwarenfabrik Candi&Co. Allerdings gab er diese 1962 hochwassergeschädigt wieder auf. So haben wir unseren drei Flüssen nicht nur die Einzigartigkeit des Stadtbildes zu verdanken, sondern auch den Umstand, dass wir hier nicht von Brausepulver und Kaugummi, sondern vor Bier und Schweinsbraten sitzen. Ein Jahr danach gründete Alois Pindl ein Knabeninternat. Mit Hilfe des unter anderem durch seine Arbeiten im Passauer Dom bekannten Künstlers Leopold Hafner gelang es ihm das alte Bürgerhaus mit viel Liebe vollständig zu restaurieren. 1996 griff das Gräfliche Bräuhaus Arco-Zinneberg zu Moos die alte Tradition, in der Bräugasse für das leibliche Wohl zu sorgen, wieder auf.

In diesem Sinne,

Zum Wohl und Guten Appetit,

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